Eine Kritik von "dreamlandnoize":
Das Filmtitel für den deutschen Markt verwurstet werden ist bekannt. Aber wie aus "All Good Things" dann "All Beauty must Die" wird, muss mir mal einer erklären.
Die Geschichte orientiert sich nach wahren Ereignissen um das Leben und die Mordanklage von Robert Durst. Durst´s Name wurde auch abgeändert in David Marks und den darf "Shooting-Star" der Stunde Ryan Gosling spielen, bei dessen Namen viele Leute scheinbar feucht im Schritt werden. Das war jetzt der dritte Film innerhalb kürzester Zeit mit Ryan und ganz ehrlich: Ich kann mit seinen Filmen nichts anfangen. Wenn ich noch den besten rauspicken müsste, würde ich "Drive" nennen ("Idles of March" war der dritte im Bunde meiner erlesenen Auswahl), obwohl "Drive" soviel Drive besitzt, wie Der Glücksbärchi-Film Splatteranteile.
Aber da es ja um den Psycho-Thriller bzw. die Liebesromanze "All Beauty must Die" geht, muss ich eben dieses Werk zerreißen:
Es handelt sich um das Leben von David Mark, das uns von 1971 bis 2000+ gezeigt wird. Kommentiert wird das Intro von David selber, der in der Gegenwart auf der Anklagebank sitzt. Also, schauen wir mal gespannt zu, wie es dazu gekommen ist: David ist der Sohn von Großunternehmer Sanford (Frank Langella). Doch anstatt in der Firma mitzuarbeiten und irgendwann die Führungsspitze zu übernehmen verliebt sich David in Katie (Kirstin Dunst) und zieht es vor, ein anderes Leben zu führen, von Luft und Liebe und vom Geld des Vaters zu leben. Dass David einen Knacks hat, bemerkt seine Frau Katie erst nach Jahren. Denn David leidet unter Schizophrenie (zumindest hab ich das mal so als Filmdoktor diagnostiziert). Ob jetzt der Selbstmord seiner Mutter, den er als kleiner Junge live miterlebt hat, oder etwa doch sein tägliches Kiffpensum zu dieser Krankheit geführt haben, bleibt ungeklärt.
Irgendwann entschließt sich Katie, David zu verlassen, doch dann verschwindet sie spurlos. Um nicht verdächtigt zu werden, zieht David um, ändert seine Identität und lebt sein komisches Leben weiter, in dem sich weitere Todesfälle ereignen sollen.
Die Autobiographie zieht sich wie Leder und hat selten sehenswürdige Momente. Erst nach dem Verschwinden von Katie kommt etwas Schwung in die Bude. Ich will nicht abstreiten, dass der Film minimalistisch spannende Szenen zu bieten hat und mich Gosling in Frauenkleider zum Schmunzeln gebracht hat (dort sehe ich auch seine Zukunft). Aber das Leben von Robert Durst bietet in dem überfrachteten Drehbuch einfach zu wenig um verfilmt zu werden.
Im Gegensatz zu mir hat meiner Frau "All Beauty must Die" gefallen. Ich antwortete mit der Frage "Warum, das ist genauso lahm, als würde ich Dein Leben verfilmen". "Das denkst auch nur Du!" antwortete sie mir.
Und genau das ist der Kernpunkt, der mich stört: Genauso könnte ich Regisseur Andrew Jarecki mein Leben als Drehbuch schicken. Ich habe zwar keine Morde begangen, aber legendär dürfte wohl das "Basketball-Massaker" auf dem Ameisenhaufen sein - oder eben diese eine verdammte Nacht in der ich den Wäschekorb mit der Toilette verwechselt habe. Kein Schwein von euch würde sich dafür interessieren und ich verspreche trotzdem, dass dieser Film unterhaltsamer ausfallen würde.
Fazit:
Mit "All Beauty Must Die" verwurstete Jarecki das "tragische" Leben von Robert Durst. Genausoviele Höhepunkte wie sein Leben, kann auch der Film aufweisen. Hier und da gibt es gewisse Momente, die ordentlich von der Kamera aufgefangen worden sind, aber im Gesamten ist das einfach viel zu wenig, um 100 Minuten bei der Stange gehalten zu werden. Langweilig.
2,5/10