Eine Kritik von "amblin":
Avatar, viel Lärm um nichts....
Da hat sich James Cameron nun soviel Zeit gelassen und uns einen Film versprochen, den es so noch nie auf der Leinwand zu sehen gab...naja, zumindest beim letzteren sollte er ansatzweise Recht behalten.
Da die Story hier schon mehrfach besprochen wurde verzichte ich an dieser Stelle auf eine detailierte Inhaltsangabe.
Eins vorweg, Avatar ist mit sicherheit kein schlechter Film jedoch bleibt er weit hinter meinen Erwartungen zurück. James Cameron zeigt uns in erster Linie, was tricktechnisch mit dem neuen digitalen 3-D Verfahren möglich ist und somit könnte man meinen, Avatar ist der teuerste Werbefilm aller Zeiten.
Die Story hat man so oder so ähnlich schon in anderen Filmen gesehen und reicht auch nicht um 160 Min. Laufzeit zu füllen.
Den Charakteren schenkt Cameron wenig Bedeutung und das spiegelt sich auch in der schauspielerischen Leistung wieder.
Spannung will sich auch nicht so recht aufbauen, da nützen auch die grandiosen Bilder nichts.
Die Bilder im Finale erinnern leicht an Star Wars und auch hier ist alles vorhersehbar. Überhaupt hat man spätestens zur Hälfte des Films das Gefühl, James Cameron hat sich diesmal nur auf die Tricks und Effekte konzentriert und die Story einfach drumherum gebastelt, Höhepunkte sucht man hier nämlich vergeblich.
So, genug gemeckert, nun zu den Effekten: Hier zieht Cameron alle Register, die Bilder sind atemberaubend und bombastisch! Dieser Eindruck ist allerdings schnell verflogen und dann hat Avatar eigentlich nicht mehr viel zu bieten. Das man mit Avatar etwas zu sehen bekommt das so nochnie auf der Leinwand gezeigt wurde stimmt allerdings nur bedingt, der grosse "Wow-Effekt" will sich auch hier nicht so richtig einstellen, mittlerweile hat man solche Bilder auch in anderen Filmen schon gesehen, wenn auch nicht in 3-D.
Auch beim Sound haben sich die Leute von der Skywalker Ranch wenig Mühe gegeben, so wurden doch tatsächlich bei einigen Kreaturen die Soundbites aus Steven Spielbergs Jurassic Park benutzt. Allerdings ist dies auch das Einzige was man Soundtechnisch bemängeln kann, der Score und die Soundeffekte sind sonst perfekt abgemischt.
Was die Filmmusik angeht, so hat James Horner mit Avatar einen eher langweiligen Soundtrack abgeliefert. Das Title-Theme von Avatar ist im Score total untergegangen und die Action-Cues funktionieren nur im Film, auf CD wirken sie eher lieblos und nervig. Einzig der Film-Song hat ähnlich wie bei Titanic Hitpotenzial.
Fazit: Avatar ist ein gewaltiges Bild-Spektakel das mit seinen über 160 Minuten leider etwas langatmig daherkommt. Die Story ist dünn und die Schauspielerische Leistung kommt nicht über den Durschnitt hinaus. In den Cameron-Charts reiht sich Avatar daher weit hinter Titanic, Aliens und Terminator ein, schade eigentlich...