Eine Kritik von "Maichklang":
Nach seinem gelungenen Debüt „Knock Out“ widmet sich Regisseur Allan Ungar erneut der Actionmaterie. Angenehm schnörkellos inszeniert, orientiert er sich deutlich an einigen Genreperlen der 80er und 90er und lässt sogar ein wenig Augenzwinkern durchschimmern.
Für David (Dominic Purcell) geht es vom SWAT zum Polizeidienst, für Brody (Cody Hackman) von der Hollywoodbühne zum gemeinnützigen Dienst, indem er David auf Streife begleitet. Just als die beiden Davids alte Kameraden im Quartier aufsuchen, wird dieses von einer Spezialeinheit unter der Leitung von Korver (Stephen Lang) und Ryker (Vinnie Jones) angegriffen…
Von den rund 110 Minuten Laufzeit zieht sich die erste halbe Stunde schon ein wenig, denn das Buddy Gespann kommt zwar erheiternd daher, weil sich Kontraste grundlegend für leichte Situationskomik eignen, Action ist jedoch nicht wirklich zu verzeichnen.
Erst als die Handlung in das Quartier verlagert wird, welches ein wenig an einen Bunker erinnert, verlagert sich die Marschrichtung und es herrscht Belagerungszustand mit allen üblichen Facetten wie versuchter Kontakt nach außen und regelmäßige Versuche bewaffneten Eindringens. Die treffend besetzten Figuren sorgen für individuelle Impulse und Danny Glover darf für einen Satz noch einmal in die Rolle von Roger Murtaugh aus „Leathal Weapon“ schlüpfen.
Die Action selbst kann sich in jeder Hinsicht sehen lassen, was primär die letzten dreißig Minuten untermauern, in denen sich zu zahlreichen Schusswechseln noch zwei, drei gut choreographierte Prügelszenen gesellen. Die FSK18 geht hinsichtlich einiger derber Einlagen wie offene Wange, Kehlenschnitt und eingehämmerte Patronenhülse absolut in Ordnung, wobei kaum ein Dazutun von CGI zu verzeichnen ist.
Letztlich tragen auch die Mimen zum Gelingen des Streifens bei, obgleich die meisten ein wenig unterfordert wirken. Immerhin sieht Trish Stratus für ihr Alter noch bemerkenswert knackig aus und Lang macht sich als skrupelloser Oberschurke grundlegend gut. Purcell glänzt eher mit körperlicher Präsenz, während Hackmann für die flapsigen Sprüche zuständig ist.
Somit erhalten Genrefreunde der alten Schule einen schnörkellosen Klopper, der anfangs ein wenig schwer in Gang kommt, danach aber mit solidem Tempo und einiger Dynamik aufwartet und dabei kaum Leerlauf entstehen lässt. Die Kulisse kommt auf Dauer zwar ein wenig eindimensional daher und in einigen Szenen ist diese etwas zu schwach ausgeleuchtet, doch unterm Strich holt Ungar relativ viel aus der simplen Prämisse heraus.
Knapp
7 von 10