Eine Kritik von "Maichklang":
Wenn ein Genrefilm direkt mit dem Umzug einer Familie in ein neues Heim einsteigt, weiß ein alter Hase bereits, wie die Angelegenheit enden dürfte. Diesbezüglich konnte Regisseur Phil Claydon immerhin einige falsche Fährten legen, der Rest ist allerdings Einheitsbrei.
Direkt nach dem Umzug missfallen Teeny-Tochter Hannah (Erin Moriarty) einige Umstände: Die Räume sind zu groß, W-Lan funktioniert in nur einem Raum und nachts dringen unerklärliche Geräusche vom Dachboden. Nach einigen Nachforschungen erfährt sie, dass die Vormieter auf unerklärliche Weise ums Leben kamen…
Ohne Wimpernzucken folgt die Erzählung nahezu sämtlichen Genremustern und erfüllt folgerichtig einige Klischees, wie das Verschwinden des Haustieres oder das Auftauchen einer Gestalt, nachdem die Tür eines Spiegelschrankes geöffnet und geschlossen wird.
Hinzu gesellt sich ein schmieriger Nachbar, eine andere Nachbarin (JoBeth Williams), welche überaus freundlich agiert und dabei offenbar einiges verschweigt und die Anwesenheit einer lange Zeit nicht erklärbaren Macht.
Jene sorgt für harmlose Gruseleinlagen wie eine umgestellte Kommode, wiederholtes Wegziehen der Bettdecke und anderen Schabernack. Viel Gewalt geht damit nicht einher und auch Gänsehautmomente bleiben aus. Ein wenig ärgerlich ist demgegenüber die zu schwache Ausleuchtung bei einigen Szenen, speziell beim ersten Betreten des Dachbodens sind allenfalls Schemen erkennbar.
Durch die verschiedenen Möglichkeiten der Auflösung bleibt es immerhin einigermaßen spannend, während die genauere Betrachtung eines alten Fotos das recht temporeiche letzte Drittel einläutet und mit einigen zackig inszenierten Temposzenen und einer weiteren minimalen Finte überzeugt.
Produktionstechnisch befindet sich der Streifen auf einem passablem Level, die Kamera ist sogar etwas besser und auch darstellerisch wird ordentlich geliefert.
Inhaltlich wird indes nur innovationslose Massenware geboten, welche erst zum Ende ein wenig Abwechslung, aber auch einige Logikfehler (Geruchsbildung) ins Spiel bringt. Wer es harmlos und routiniert mag, könnte einen Blick wagen, erfahrene Zuschauer werden hingegen kaum Überraschungen erleben.
5,5 von 10