Eine Kritik von "Vince":
kurz angerissen*
Schon im Trailer wird klar: Hancocks Inszenierung ist so einladend wie das Werbeposter eines frisch zubereiteten Big Mac, also kann es sich bei „The Founder“ schon mal nicht um eine saftige Abrechnung mit dem großen „M“ handeln, beziehungsweise mit allem, wofür es steht. Es begnügt sich mit einer Abenteuer-Zeitreise in die pastellfarbenen 50er Jahre, die hier und da mal einfache Unternehmerweisheiten in den Raum wirft oder einen beißenden Spruch absondert und letztlich auf folgende Gleichung hinaus will, die gebetsmühlenartig wiederholt wird: Es ist weder Kreativität noch Talent, das zum Erfolg führt. Es ist Beharrlichkeit.
Was uns zu Michael Keaton führt, der nach „Birdman“ spürbar den Aufwind genießt und als lästiger Vertreter mit Geschäftssinn völlig in seinem Element ist. Nicht nur wegen des Eröffnungsmonologs direkt in die Kamera hat man das Gefühl, dass er nicht nur die McDonald-Brüder, sondern vor allem auch uns ganz persönlich an der Nase herumführt. Ihn auf seiner Reise in die amerikanischen Weiten hinein zu begleiten, hat einen unleugbaren Charme; über den Zusammenhang von Küchenplanung und Effizienzsteigerung unterrichtet zu werden, ist dank der farbenfrohen Illustration keine graue Theorie, sondern reines Vergnügen. Durch und durch ist „The Founder“ auch mit Momenten gespickt, die einleuchten. Ideen, die eben so sinnvoll wie einfach erscheinen, werden ohne sichtbare Mühe umgesetzt. Bis am Ende dem ein oder anderen Mitspieler einleuchtet, dass er übers Ohr gehauen wurde. Insofern handelt es sich durchaus auch um eine Gaunerkomödie, die schulterzuckende So-ist-das-Leben-Ironie durchsetzt, wo es andere Storyteller mit ähnlichen Stoffen nach wahren Ereignissen eher mit Zynismus versuchen. Man weiß, besonders gehaltreich ist das nicht, aber was will man machen... manchmal schmeckt's so eben besser als mit bitterem Gemüse.
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