Eine Kritik von "Leimbacher-Mario":
Auf nimmer Wiedersehen
"The Bye Bye Man" handelt von der ansteckenden und (oft genug) vernichtenden Kraft des Wortes, einer Idee, eines Namens. Jedem dem der Bye Bye Man ein Begriff ist, lässt eben dieser teuflische Freddy Krueger-für-Arme durch grauenhafte Visionen in den Wahnsinn und meist den Tod gehen. So weit, so solide. Leider ist der Rest bzw. die Umsetzung dieses ärgerlichen Schnarchers zu gar nichts zu gebrauchen. Selbst ein Doug Jones als titelgebender Wiedersehens-Mann kann diesen Schmarn nicht mehr retten. Von "The Bye Bye Man" kriegt jeder halbwegs beisammene Horrorfan Ausschlag. Wer etwas Anderes behauptet, hat entweder bei der Produktion selbst mitgemacht und ist vertraglich verpflichtet nichts Böses zu sagen oder man hat echte Geschmacksverirrung. Denn "The Bye Bye Man" verkörpert alles, was man an neueren Horrorproduktionen so abstoßend findet. Und sogar noch mehr. Ein Kotzbrocken. Ein Reinfall. Bitte Abstand halten. Um jeden Preis.
"The Bye Bye Man" tut fast körperlich weh. Er hat rein gar nichts im Kino zu suchen. Selbst im dünn besiedelten Januar nicht. Eine ruhige Szene zu Beginn ist nett gemacht, in der man den Bye Bye-ler ohne großartigen JumpScare kurz im Spiegel sieht. Man könnte ihn fast verpassen. Der Rest ist eine einzige Zelluloid-Krankheit. Und leider noch nichtmal wieder lustig, so schlecht. Die Darsteller spielen laienhaft. Man will gar nicht wissen wie man Faye Dunaway und Carrie-Anne Moss in diesen Müll gekriegt hat. Die Story oder Hintergründe als vage zu beschreiben, wäre noch zu ausführlich. Den Figuren gönnt man ausnahmslos den Tod und Spannung bleibt ein Fremdwort. Selbst die JumpScares locken nur ein Kopfschütteln hervor. Zudem wirken die Effekte eine Nummer zu groß für das Budget und man kann insgesamt nur hoffen, dass eine Fortsetzung nie verwirklicht wird. Das hat der Film nicht verdient. Und wir auch nicht. Ich habe in den letzten Jahren nur eine Handvoll noch miesere Horrorfilme gesehen. Und ich habe viel gesehen. "The Bye Bye Man" unterfliegt sie fast alle.
Fazit: ein Film wie die Kretze, Migräne und Grippe zusammen. Furchtbarer wurden Horrorfilme in den letzten Jahren nicht. Eine Zumutung, die geschenkt noch zu teuer ist. Spart euch die Neugier und Zeit. Zum Bye Bye Man sagt man besser nie Hallo. Niemals nie. Ich habe euch gewarnt.