Eine Kritik von "Vince":
kurz angerissen*
Ob „Starsky & Hutch“ oder „21 Jump Street“, mit den ausrangierten TV-Vorlagen von anno dazumal haben ihre Action-Comedy-Neuauflagen nur noch die Cameos gemein. Das Humorverständnis ist ein völlig neues, es nährt sich aus einem Sensationstourismus, der vor allem daran interessiert ist, wie man Veraltetes möglichst spektakulär bloßstellen kann.
Dax Shepard fällt auch Jahre später in seiner Funktion als Regisseur, Autor und Hauptdarsteller für die Aufhübschung der alten Copserie „ChiPs“ nichts anderes ein als enge Uniformen und peinliche Situationen auf dem Motorrad. Einmal mehr rechtfertigt die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit den Griff in die tiefsten Untiefen des ranzigsten Humors, der sich vom Bodensatz abkratzen lässt, ohne die Kelle abzubrechen. Michael Peña wird niemals von den Gaucho-Klischees abkommen, wenn er weiterhin Rollen wie diese annimmt und zu enthusiastischen Vorträgen über die gesellschaftliche Akzeptanz von Ass-To-Mouth-Praktiken genötigt wird.
Überhaupt gerät das Buddy Movie ebenso zur verbalen wie grafischen Verkrassung der biederen Vorlage, die nicht nur Respekt vermissen lässt, sondern in ihrer Motivation, besonders anzüglich zu sein, selbst erschreckend bieder wirkt. Wo Jonah Hill und Channing Tatum als Hich-School-Duo wenigstens noch einen gewissen Charme versprühten und Stiller/Wilson zumindest als professionelle Komödianten ihre Momente habenähnelt die Chemie zwischen Peña und Shepard einer khakifarbenen Masse, die sich in einer Petrischale zitternd aufbäumt und röchelnd wieder zusammensackt.
Läuft schon jetzt völlig zurecht unter „ferner liefen“.
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