Eine Kritik von "GhostShit":
Eine Gruppe von Außenseitern und Schulversagern stößt in einem Steinbruch auf Edelsteine, die Superkräfte verleihen. Dabei erwecken sie ungewollt außerirdische Mächte, die die Erde vernichten wollen. In einer geheimen Höhle werden sie von einer sprechenden Wand (Bryan Cranston) trainiert, um im Kampf gegen die intergalaktische Hexe Rita (Elizabeth Banks) bestehen zu können…
„Go Go Power Rangers!“
POWER RANGERS – das war damals in den 90ern eine teils US-amerikanische, teils japanische Serie über Jugendliche in Roboteranzügen, die in riesigen Dinosauriergefährten durch die Gegend düsen und gegen gigantische Monster kämpfen. Es war ein Fest der verballhornten Latexkostüme. So etwas wie die alten Godzilla- oder Inframan-Filme. Herrlich dämlich und vor allem wegen der unfreiwilligen Komik unterhaltsam.
Das Reboot ist ein Teeniefilm mit Robotern, angesiedelt irgendwo zwischen Zerstörungsorgie und Coming-of-Age-Komödie. TRANSFORMERS meets CHRONICLE meets BREAKFAST CLUB. Leider bierernst und ohne den Funken Selbstironie. Mit einer Laufzeit von über zwei Stunden ist der Film viel zu lang. Zu selten sieht man die Rangers in Action. So besteht der Streifen nur aus Handlungsaufbau und daraus, wie die Teenies zu den Rangers werden. Alles strebt dem Showdown entgegen. Dieser ist in der Tat furios, aber dann ist Schluss. Ein zweiter Teil wäre interessant. Doch diesen wird es wohl nie geben, war POWER RANGERS doch einer der größten Flops an den Kinokassen im Kinojahr 2017.
Als Fan bzw. als jemand, der mit der Serie aufgewachsen ist, wird man kaum bedient. Weder mit Nostalgie, noch mit Anspielungen. Der Assistenzroboter Alpha, der im Original ein fiepsendes, daddelndes Plastikding war, ist nun animiert und redet im hippen Jugendjargon bzw. in etwas, das Produzenten für einen hippen Jugendjargon halten. Er wirkt deplatziert und nervt bis aufs Mark. An dieser kindischen Erscheinung kann man gut festmachen, was bei der Neuinterpretation alles schief läuft.
POWER RANGERS (2017) ist auf ein jüngeres Publikum ausgelegt. Schnelllebig, effektvoll, ohne Inhalt und mit ein paar zeitgemäßen Neuerungen bestückt, z.B. einem lesbischen Ranger. Trotz aller Mängel besser als das TURTLES-Reboot von Michael Bay. War die Serie Trash, so hat Pro 7 mit der Neuauflage von 2017 zumindest einen Film fürs Sonntag-Nachmittag-Programm gewonnen. Unterhaltsam, aber banal.
Dacre Montgomery (SAVE NEIGHBORHOOD, STRANGER THINGS [Staffel 2]) hat als “roter Ranger” Jason eine furchtbar uncoole Frisur. Bryan Cranston (BREAKING BAD) “brilliert” als sprechende Wand und Ranger-Chef Zordon. Elizabeth Banks (HUNGER GAMES, INVINCIBLE) ist als außerirdische Hexe Rita richtig schön fies.
Fazit:
Nicht so schlecht wie sein Ruf, aber dennoch arg mittelprächtig.