Eine Kritik von "iHaveCNit":
iHaveCNit: Life (2017)
„Kind 44“ - Regisseur Daniel Espinosa hat in seinem neuen Film „Life“ einige große Schauspieler um sich geschart. „Deadpool“ Ryan Reynolds, einen meiner Lieblingsdarsteller Jake Gyllenhaal, die mich in „Mission Impossible: Rogue Nation“ überaus positiv überraschende Rebecca Ferguson und den japanischen Schauspieler Hiroyuki Sanada, welcher für mich als Ujio untrennbar mit einem meiner absoluten Lieblingsfilme „Last Samurai“ verankert ist. Darüberhinaus spielen auch noch Ariyon Bakare und Olga Dihovichnaya mit. Bei den großen Namen war es klar, dass dieser Film in meiner Liste für dieses Jahr sein wird. Und das vollkommen zurecht.
Eine 6-köpfige Besatzung auf der ISS bergt eine Raumsonde vom Mars, die den Beweis für Leben auf dem Mars bietet. Der mikroskopische Einzeller wird untersucht und schon nach kurzer Zeit beginnt dieser Organismus aus Nerven-, Muskel-, und Hirnzellen an Jagd auf die Besatzung zu machen, für die es nicht nur ums eigene Überleben geht, sondern auch dem der Menschheit.
Die Grundprämisse des Films ist auf den ersten Blick nicht neu und kann fast 1:1 auf Ridley Scotts Alien aus dem Jahre 1979 übertragen werden. Aber dem Film tut man entsprechen unrecht, wenn man ihn gerade deswegen nicht schauen möchte. Wer „Alien“-Filme und allgemein auf Science-Fiction-Survival-Horror-Thriller steht wird seinen Spaß an „Life“ haben. Zunächst mal ist das Setdesign des Films und seine Inszenierung der Hammer und die klaustrophobische Stimmung ist absolut spürbar. Somit wird eine atmosphärische Isolation im weiten Weltraum geschaffen, die für die Besatzung des Schiffs mehr Fluch als Segen ist. Anfangs geht der Film ein wenig auf seine Protagonisten und die wissenschaftliche Funktionsweise des Einzellers ein. Was danach folgt ist nervenzerfetzende Spannung, die den Film spielend leicht seine 100 Minuten absolvieren lässt. Ich habe mich während des Films ernsthaft gefragt, wie abgefahren schnell und rasant der Film ist. Auch wenn wir eine großartiges Ensemble haben, so sind die 100 Minuten einfach zu kurz, um konkret in der Tiefe auf die Protagonisten einzugehen. In der Regel haben wir es mit hochintelligenten Astronauten und Wissenschaftlern zu tun, die dann doch im Kampf ums eigene Überleben als Mensch irrationale Entscheidungen treffen. Ob man das Phänomen des „dummen Wissenschaftlers“ dem Film ankreiden möchte ist Geschmackssache. Für mich gibt es in dieser Hinsicht keine klare Antwort, weil das Thema sehr ambivalent ist. In bester Horrorfilm-Manier wird natürlich dann, wenn es zur Sache geht, die klassische, formelhafte und leicht vorhersehbare Slasherkeule mit dem 10-Kleine-Jägermeister-Prinzip ausgepackt. Die Darstellung des Einzellers ist sehr interessant und wird mit der Zeit zum regelrechten Jäger. Und wie er Jagd macht ist in seiner harten Konsequenz extrem derb. Die Kamera hält auch hier voll drauf und lässt keinen Raum zum Atmen – Bis zum krassen Ende des Films.
„Life“ - My First Look – 8/10 Punkte.