Eine Kritik von "Leimbacher-Mario":
Frischzellenkur oder dreiste Kopie?
Das "Life" nicht nur einen der generischsten Titel des Jahres hat, sondern sein großes Vorbild "Alien" gar nicht erst versteckt, ist ein offenes Geheimnis. Aber ist er ein guter Monster-In-Space-Movie? Lohnt sich der Kinogang für Alien-Fans? Und muss sich "Alien: Covenant" später dieses Jahr gar anstrengen um an ihn heranzukommen? Auf all die Frage gibt es eine recht eindeutig Antwort: ja. Denn "Life" ist schnell, schick & gemein, treibt den Puls konstant höher & ist eine klare Empfehlung für alle Fans dieser Richtung. Nur zwei Tipps: vielleicht keinen Gamechanger oder Meilenstein erwarten, denn "Life" arbeitet brav die Checkliste ab & geht keine neuen Wege. Und bitte nicht den letzten (R-Rated-)Trailer gucken, der so gut wie alles verrät. Dann steht einem kurzweiligen Space-Schocker gar nichts mehr im Weg. Das hätte weitaus schlimmer kommen können... Es gibt sogar ein paar richtig fiese Szenen, die einem den Atem rauben.
Mars-Alien wird gefunden/aufgefangen, dann (re-)animiert & untersucht, dann wird es aggressiv, wächst, will überleben & macht jagt auf die Crew... that's it. Aber alles atmosphärisch umgesetzt & Längen komplett umgangen. Der "Marsianer" ist richtig gemein & eklig, selbst wenn sein CGI nicht immer das allerbeste ist. Er wirkt oft wie eine cleverere Version des "Blob", was mir sehr gut gefällt. Wie ein Mix aus Oktopus & einer Killerspermie. Ein paar Kameramoves & Einstellungen erinnern positiv an "Gravity" & die Darsteller liefern das ab, was ihre Namen versprechen. Qualitätsarbeit & Sympathiefaktor. Selbst wenn Ryan Reynolds Art nerven kann in manchen Situationen. "Life" packt einen ähnlich hartnäckig wie sein heimlicher Protagonist & muss einfach als effektiv beschrieben werden. Sicher Fast Food, aber sehr geschmackvolle. Abzüge gibt es für sein Fehlen an Kreativität & einige dümmlichen Entscheidungen von Leuten, die eigentlich wesentlich schlauer sein müssten.
Fazit: das Leben findet einen Weg - ringt dem Genre/Thema absolut gar nichts Neues ab, zieht sein Ding aber konzentriert & unterhaltsam durch. Verhält sich zu "Alien" wie "The Shallows" zu "Jaws" - und ist daher eine kleine feine Horrorüberraschung, gerade bei geringeren Erwartungen!