Eine Kritik von "Herr Kees":
Die fabelhafte Welt der Elisa
Ein Film fürs Herz: Nicht nur das Akkordeon auf der Tonspur (Soundtrack: Alexandre Desplat), die Frisur der Hauptdarstellerin und die bonbonbunte Farbgebung lassen an AMÉLIE denken, Guillermo del Toros Film ist ebenso ein Kinomärchen, das die Realität (hier die 50er, wie man sie aus Film und Fernsehen kennt) höchstens noch als Sprungbrett für seine Fantastereien nutzt.
THE SHAPE OF WATER ist der LA LA LAND des Fantasyfilms, komplett mit Tanznummer und Unterwasserballet.
Dass der Weltentwurf dabei so konservativ ausfällt, kann man bedauern oder als die Hommage nehmen, als die der Film gedacht ist. So ist die Heldin natürlich wunderbar sympathisch und etwas verschroben, der nachbarliche Freund verschusselt liebenswert, die schwarze Arbeitskollegin pragmatisch-resolut und der Gegenspieler böse bis in die Fingerspitzen.
Nach einer tieferen Sinnebene, nach Anspruch, Moral oder relevantem Kommentar braucht man hier nicht groß zu suchen, da bleibt der „Film-Film“ an seiner schönen Oberfläche, aber dort gibt es ja auch genug zu gucken.