Eine Kritik von "iHaveCNit":
iHaveCNit: Solange ich atme (2018)
Der nächste Film auf meiner Liste ist nun das Regiedebüt des MoCap-Virtuosen und Schauspieler Andy Serkis. Hierfür hat er ein eigenes Herzensprojekt verfilmt, weil er mit dem Produzenten Jonathan Cavendish befreundet ist, welcher hier die Lebensgeschichte und das Vermächtnis seiner Elten auf die Leinwand bannen wollte. Serkis hat hier Andrew Garfield und Claire Foy für die Hauptrollen verpflichtet. Ich habe mich sehr auf diesen Film gefreut, der eigentlich bereits im Dezember 2017 kommen sollte, aber verschoben worden ist. Bekommen habe ich ein klassisches Biopic, das etwas Potential liegen lässt.
Der britische Teemakler Robin Cavendish lernt Diana kennen, lieben, beide heiraten und erwarten ihr gemeinsames Kind. Doch dann erkrankt Robin an Polio und ist für immer ans Bett und Beatmungsgeräte gefesselt. Anstatt Robin dem eigenen Schicksal zu überlassen, hält Diana immer noch zu Robin. Beide schaffen durch ihre Beharrlichkeit und den eigenen Ideenreichtum das Undenkbare – einen Rollstuhl mit autarkem Beatmungsgerät, der unzähligen Poliopatienten das Leben erleichtern konnte.
Gerade „Solange ich atme“ bzw. „Breathe“ im Original wird als „Herzensprojekt“ von Serkis und Cavendish genau das zum Verhängnis. Klar bekommen wir hier ein klassisches Biopic serviert, dass mit Claire Foy und Andrew Garfield stark besetzt worden ist und genug optische Highlights durch Robert Richardsons Kamera setzt. Doch die Inszenierung dieses Biopics ist relativ sauber geworden. Man versucht, die auftretenden Konflikte im Leben der Cavendishs relativ sauber mit einer selbstverständlichen, gutgelaunten Leichtigkeit zu lösen ohne echte innere und gemeinsame Zerrissenheit mit entsprechendem Tiefgang zu präsentieren. So hat mich der Film auf emotionaler Ebene nicht vollends mitgerissen. Das filmische Thema mit einer schwer heilbaren Krankheit wurde ja bereits mit dem aktuell verstorbenen Genie Stephen Hawking in diversen Verfilmungen wie zuletzt „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ aufbereitet. Auch wenn ALS jetzt nicht genauso wie Polio ist, kann Serkis Film durch seine saubere Oberflächlichkeit nicht wirklich mit dem Hawking-Biopic mithalten. Dennoch finde ich das Anliegen ehrenwert, auch auf die Entstehungsgeschichte des „Cavendish-Stuhls“ einzugehen, dass vor allem im Bereich der Medizin einen unglaublichen Quantensprung darstellt und vielen Patienten das Leben erleichtern konnte. Der Film konnte mir nicht vollständig den Atem rauben, denn dafür ging dem Biopic etwas die Puste aus.
„Solange ich atme“ - My First Look – 7/10 Punkte.