Eine Kritik von "Dr.Jackson":
Pauline (Mylene Farmer) zieht mit ihren Töchtern Elizabeth (Emilia Jones/Crystal Reed) und Vera (Taylor Hickson/Anastasia Philipps) in das abseits der Stadt gelegene Landhaus, das sie von der verstorbenen Tante geerbt hat. Elizabeth schreibt kleine Horror-Stories, ist ein Fan von Lovecraft und möchte gerne Schriftstellerin werden. Vera ist davon leicht genervt ... genauso von der Vorstellung, in einem alten Haus in der Provinz leben zu müssen. Kaum richtig angekommen, werden die Frauen von zwei brutalen Psychopathen angegriffen, die nächtens in das Haus eingedrungen waren. Mit vereinten Kräften gelingt es, die Eindringlinge zu überwältigen. Jahre später macht die nun erfolgreiche Schriftstellerin Elizabeth einen Anstandsbesuch bei Mutter und Schwester, die noch immer in dem Haus leben. Vera ist von den traumatischen Erfahrungen des Angriffs in ihrem Handeln beeinträchtigt, ist nicht in der Lage, ein "normales" Leben zu führen. Während des Aufenthalts in dem Haus erhält Elizabeth immer mehr Hinweise darauf, dass das Geschehen um sie herum eventuell nicht so real ist, wie es anfangs zu sein schien.
Tja, aus diesem Szenario hätte man durchaus ein packendes Psychodrama machen können (wenn man die Inszenierung so subtil aufgebaut hätte wie z.B. Nicolas Pesce in dem großartigen THE EYES OF MY MOTHER). Pascal Laugier (der einst mit dem psychologisch ausgefeilten MARTYRS ein Stück Terrorkino vorgelegt hatte, das die Grenzen des im Kino Zeigbaren neu definiert hatte), entschied sich leider für oberflächlichstes Gepolter. Lärm überall, die Tonspur ist eine Katastrophe. Ständig muss dem Zuschauer klar gemacht werden, dass er sich gefälligst zu erschrecken habe. Billige Witzchen ("Das ist das Haus von Rob Zombie"/ eine gackernde Puppe im Spiegelschrank etc.), hektisch kreischende Akteure, eindimensionale Figuren, eine spannungsarme Inszenierung mit vorhersehbaren Schockmomenten auf Kasperletheater-Niveau.
Lieber Pascal Laugier, waren Sie beim Dreh dieses Streifens von allen guten Geistern verlassen? Das ist der absolute Karrieretiefpunkt.
Alle Akteure außer Frau Farmer spielen auf bescheidenstem Niveau, ohne jegliche persönliche Ausstrahlung, was die Figuren beliebig/austauschbar macht. Und die Verantwortlichen für die deutsche Synchronisation gehören eine Woche bei Wasser und Brot in diesem Gemäuer eingesperrt.
GHOSTLAND ist eine herbe Enttäuschung. Laugier war meine letzte Hoffnung aus einer Riege frz. Horror-Regisseure, die vor Jahren neue Maßstäbe im Genre gesetzt hatten. Aja/Maury-Bustillo/nun auch Laugier. Vorbei. Schade.
2/10