Eine Kritik von "Herr Kees":
Der vierte Langfilm Pascal Laugiers nach SAINT ANGE, MARTYRS, und THE TALL MAN ist wieder ein Frauenfilm – allerdings erneut auf die Art, wie Jack the Ripper ein „Frauentyp“ war. Zwar spielen Frauen bei Laugier die Hauptrolle, doch er nutzt sie stetig, um sie in Gefahr zu bringen und übel misshandeln zu lassen, und zwar oft extremer als in vergleichbaren Genrefilmen.
Diente die ultrabrutale Gewalt in MARTYRS noch der Geschichte und einer ebenso faszinierenden wie kontroversen Auflösung, so verkommt sie hier leider völlig zum Selbstzweck. Die Struktur des Film ist durchaus interessant, doch kann es die Handlung an Komplexität damit nicht aufnehmen, geschweige denn die durch die Bank ärgerlich klischeehaften Figuren und die billigen Schocks.
Niemand erwartet MARTYRS 2 (obwohl man es dem Regisseur unterstellen könnte, hier einen Versuch in die Richtung unternommen zu haben), aber ein solch krasser Klon aus Folterhorror und TCM ist eigentlich deutlich unter den Möglichkeiten (und der Würde) von Laugier.
Richtig peinlich ist allerdings das aufdringliche Heranwanzen an H. P. Lovecraft, dessen Art von Horror mit dieser Terrorkirmes nun wirklich gar nichts zu tun hat.