Eine Kritik von "Hellhammer":
EIns vorweg: So schlecht wie erwartet war er dann doch nicht, denn was man in diversen deutschen Printmedien vorab so lesen konnte, kam auf der Leinwand deutlich weniger stark rüber.
Aber nun genauer: Black Panther beginnt mit einem guten Prolog, der den Zuschauer in die cinematische Welt mitnimmt.
Danach erfolgt ein schroffer Wechsel in die Zeit kurz vor der Jahrtausendwende. Wir erfahren von Verrat, von LIebe und Geschwisterrivalität - vieles wird zu stark ausgewalzt.
Zwischendurch gibt es ein Autorennen mit humoristischen EInlagen, was der optische Höhepunkt des Films gewesen sein dürfte.
Humoristische Einlagen werden hier und da eingestreut, wirken aber aller Orten deplaziert. Man fragt sich was das nun soll.
Im Ganzen findet der Film für mich keine klare Linie.
Mir ist weder klar wer die Zielgruppe dieses Films sein soll, noch ist mir klar was der deplazierte Humor soll in einem Fillm, der sich über weiter Strecken ernst zu geben versucht, noch kann ich mit der Figurenzeichnung viel anfangen.
Bei letzterem haben wir den Thronerben, der den ganzen Film irgendwie tragen soll und das auch passabel aber nie mitreissend tut. WIr haben seine Schwester, die als weiblicher, farbiger Q eingebaut wurde und den Film szeneweise an James Bond erinnern lässt (wurde hier versucht vielleicht eine Blaupause zu schaffen?). Die Freundin des Hauptdarstellers bleibt in meinen Augen völlig blass, genau wie der leicht tolpatischige CIA Agent. Einer der beiden Hauptbösewichte stirbt auf halber Strecke unspektakulär, während der andere noch uncharisamtrischere Bösewicht am Ende stirbt, das sich aber überschwänglich versöhnlich gibt. Alle anderen vorkommenden Figuren sind noch unbedeutender und noch blasser charakterisiert.
Die ziwchendurch eingebrachten Moralbotschaften wirken so deplaziert wie der Humor und wie mit dem Holzhammer vom Drehbuchschreiber gesetzt.
Kommen wir zur Optik: Diese kann stellenweise überzeugen, aber monumental wirkt der Film nie. Ich habe mich beim Ansehen ernsthaft gefragt, wohin das viele Geld für die Produktionskosten geflossen ist.
Die Schlussschlacht besteht aus gefühlt 5 Flugzeugen und ein paar dutzend Soldaten. Das ist keine Schlacht, das ist kaum ein Schamützel. Das hat man vor 40 Jahren actionreicher hinbekommen. Für mich absolut enttäuschend.
Als gerade zu lächerlich fand ich auch die weibliche Leibgarde (?) des Königs, die man fast immer in den Vordergrund gestellt hat, als müsste man unbedngt was für den Gender-Kult tun. Es wirkt so aufgesetzt wie fast alles in dem Film. Der UNterschied zwischen der männlichen Kriegertruppe und der weiblichen wird auch nicht wirklich erklärt. Dass die Frauen, die weibliche Leibgarde sein müssen, ging für mich aus dem Schlusskampf und bei den rituellen Kämpfen (beide auch recht unspektakulär) hervor - ihre Anführerin wird aber immer nur als "General" angesprochen.
Positiv aufgefallen ist mir dagegen der Soundtrack, der unaufdringlich daherkommt und gut zu dem Film passt und trotzdem nicht verbraucht wirkt. NIchts was ich mir kaufen würde, aber doch passend.
Letztendlich bleibt ein eigentlich passabel unterhaltender Film, der aber auf keiner Ebene wirklch zu überzeugen weiß.
Schwache und verdient 4 Punkte, für einen unterdurchschnttlichen Marvelbeitrag.