Eine Kritik von "Herr Kees":
Der zweite Teil des Harry Potter-Prequels scheint selbst nicht so genau zu wissen, wo er hinwill (wahrscheinlich einfach zum dritten Teil).
Bezog der erste Film seinen Charme und seine Spannung noch vor allem aus dem Kontrast zwischen magischer und Muggle-Welt, so spielt FB2 fast ausschließlich im magischen Teil, dessen Sinn und Logik sich dem Zuschauer nie wirklich erschließt. Die vereinzelt schönen visuellen Ideen bleiben so rein oberflächliche Kabinettstückchen in ansehnlichem 3D, während die Actionszenen leider im Effektfeuerwerk untergehen und durch die Dreidimensionalität eher an Wirkung einbüßen. Dazu liefert Johnny Depp, der als titelgebender Grindelwald eher an einen aufgedunsenen Alt-Punker als an einen bösen Magier erinnert, hier die in jeder Hinsicht bleichste und einschläferndste Bösewicht-Performance der jüngeren Filmgeschichte ab.
Selbst die MacGuffin-Figur „Credance“, um dessen Herkunft und Bestimmung sich das Ganze dreht, vermag einen nicht wirklich zu interessieren, weshalb während des gesamten Films kaum Spannung aufkommt. Die Auflösung ist höchstens für Hardcore Potter-Fans relevant, als Normalsterblicher zuckt man nur mit den Schultern und hofft, dass der nächste Film der Reihe wieder etwas mehr vom Witz und Esprit des Vorgängers hat.