Eine Kritik von "Leimbacher-Mario":
BRexit
Seit acht Jahren warte ich auf den nächsten Film von Joe Cornish. Zu toll war „Attack the Block“ um ihn aus den Augen zu verlieren. Nun ist es so weit und er liefert mit „The Kid Who Would Be King“ endlich nach. Erzählt wird von einer Welt in Trümmern - unserer Welt. Depression, Krieg, Vorurteile, Gier und Unsicherheiten liegen über Großbritannien, Europa und dem gesamten Planeten. Da zieht ein eher unscheinbarer britischer Schüler ein, nein das magische Schwert aus dem Stein, wodurch er zum wahren Erben Arthus‘ wird und das aus der Erde kommende, pure Böse (mit der Hilfe seiner Freunde und dem junggebliebenen Zauberer Merlin) aufhalten muss...
„The Boy Who Would Be King“ nimmt eindeutig Stellung im Generationenkonflikt, zum Rechtsruck und zum geteilten Königreich. Das wird keiner übersehen, selbst die ganz Kleinen nicht. Lobenswert und mutig nenne ich das, da man sich so natürlich nicht nur Freunde macht. Schön zu sehen, dass ein „Jugendfilm“ eine so klare Meinung vertritt. Ohne dabei zu sehr zu predigen oder das ganze Abenteuer darum kreisen zu lassen. Die Effekte könnte zwar besser sein, nicht jede Actionsequenz wirkt nach und es gibt ein paar der unsympathischsten „Helden“ der letzten Zeit, zumindest in der ersten Hälfte. Außerdem sind die Antagonisten doch arg grob und generisch gehalten, das Rumgehampel des jungen Merlin und seine Art können nerven. Doch im Großen und Ganzen passt die Stimmung irgendwo zwischen „Goonies“ und „Harry Potter“, ohne diese zu kopieren. Definitiv der beste „Arthusfilm“ der letzten Jahre. Obwohl das nicht wirklich was heißt. Andy Serkis Sohn und hier Hauptdarsteller ist noch hervorzuheben. Positiv versteht sich. Und tolle Gastauftritte von einem legendären Enterprise-Kapitän. Plus ein fein-elektrischer Score und allgemein eine Stimmung, die einen wieder jung werden lässt und die Fantasie anregt. Dennoch würde ich mir als nächstes wieder einen erwachseneren Film von Cornish wünschen. Und vielleicht keine acht Jahre Wartezeit...
Fazit: solides Update für die Arthussaga mit aktuellem Kontext und lobenswerter Message. Ein Kultfilm für die jetzt 8 bis 16-Jährigen Briten? Eine Investition in die Zukunft? Wer weiß. Vielleicht etwas zu seicht dafür. Kein „Attack the Block“, aber auch kein „Percy Jackson“. Ein sympathisches Familienabenteuer mit dem Herz am richtigen Platz.