Eine Kritik von "Schnapskartoffel":
Einst bei einem okkulten Nazi-Ritual aus der Hölle heraufbeschworen und anschließend von den Alliierten quasi "rekrutiert", kämpft der Dämon Hellboy nun im Auftrag einer geheimen Organisation gegen Monster, die Mächte der Dunkelheit und anderes übles Kroppzeug. So bekommt er es nun auch mit der "Bluthexe" Nimue zu tun, die einst von König Artus mit dem Schwert Excalibur in ihre Einzelteile zerlegt wurde, aber nun ihre Wiedergeburt vorbereitet und natürlich auch im Anschluss ganz gerne den Weltuntergang herbeiführen würde. Man kennt das ja, man weiß ja, wie das ist. Ganz so mies, wie er von allen Seiten dahergeschrieben wird, ist der "Hellboy"-Reboot ja nicht geworden, aber in Anbetracht der wirklich nur hauchdünnen Geschichte, die nicht viel mehr als das übliche Monster-Gebalge zu bieten hat, und einiger eher so semi-gut gelungener visueller Effekte, die teils deutlich schlechter aussehen als vergleichbare Tricks aus dem mittlerweile über fünfzehn Jahre alten del Toro-Original, mag jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden, ob er sich mit dieser Splatter-Trash-Variante arrangieren kann, oder stattdessen nicht vielleicht doch lieber einen "echten" "Hellboy 3" gehabt hätte. Genre-Filmer Neil Marshall auf dem Regiestuhl hat jedenfalls so seine liebe Mühe, die passende Balance zwischen einem generell flapsigen Grundton und dem bisweilen echt übertriebenen CGI-Blutgespritze zu finden, lässt die inszenatorischen Zügel (mal abgesehen von zwei oder drei starken Action-Einlagen) ansonsten ganz schön schleifen und zwischenzeitlich scheint es fast so, dass ihm angesichts des atemlosen Tempos, mit der er teilweise durch seine Handlung hetzt, selbst ein wenig der Überblick verloren gegangen ist (da wird in einem Moment noch nach dem Ausbruch der Pest London unter Quarantäne gestellt und zwei Szenen später latschen die Fußgänger in den Straßen rum, als wäre nix gewesen). Nun ja, egal. Als phantasievoll aufgemotzes Superhelden-Filmchen ist "Hellboy - Call of Darkness" ja schon ganz unterhaltsam geworden, und so kann man ihn durchaus als "okay" durchwinken... vor allem, wenn einem die Comic-Vorlage gepflegt am Poppes vorbeigeht und man - wie ich halt - kein besonders großer Fan von Guillermo del Toro ist.6/10