Eine Kritik von "jororo":
Die „Fast and Furious“-Reihe hat als ziemlich unspektakuläre Point-Break-Variante angefangen, in der ein Undercovercop von einer Gruppe von Verbrechern fasziniert wird. Ab dem vierten Teil wurde dann daraus ein Actionspektakelfranchise, das großen Spaß machte, bis Teil 8, der zu übertrieben war, um noch zu funktionieren (ein U-Boot!). Cast wurde munter durchgewechselt (vom ersten Teil sind nur noch Dom und seine Frau dabei, was natürlich auch an Paul Walkers Unfalltod liegt), dafür sind unter anderem The Rock als amerikanischer Supercop und Jason Statham als englischer Bösewicht, der dann gut wird, dazu gekommen und lassen es krachen. Und weil Hobbs und Shaw so unterschiedlich sind und so viel Spaß machen, hat man ihnen einen eigenen Film gegeben, der zu den ernsten Wurzeln der Reihe zurück geht und eine bodenständige, realistische Geschichte erzählt.
Shaws lang vermisste Schwester taucht auf, trägt aber einen tödlichen Virus, der sie zwar überhaupt nicht beeinträchtigt, der aber die gesamte Menschheit auslöschen wird. Zum Glück kann er mit einer Maschine extrahiert werden. Hinter dem Virus ist auch eine supergeheime, supermächtige Supergeheimmachtorganisation her, die ihr Shaws ehemaligen Partner hinterherschickt, der zum Terminator umgebaut wurde. Bodenständig und realistisch eben.
Man kommt aus dem Lachen und Kopfschütteln gar nicht mehr raus, derart abgehoben ist die Handlung, derart abstrus ist die Action, derart pseudocool-unterhaltsam-hanebüchen sind die Dialoge. Das Ganze ist eine Art Parodie, die gar keine sein will. Uns werden, wie aus der Reihe gewohnt, unpassende „Familie ist alles!“-Sprüche um die Ohren gehauen, die hier in einem Trip nach Samoa münden (inklusive Haka. Man kann es nicht glauben, akzeptiert es aber, weil an dem Punkt eh alles egal ist).
Das Finale findet dann erst als wilde Prügelei statt (mit Terminatoren. Deren Schusswaffen man deaktiviert hat. Bodenständig und realistisch!), dann als Auto-gegen-Helikopter-Jagd, die darin mündet, dass vier Autos zusammengekettet werden und nacheinander ihre Turbos zünden, um den Heli runterzuholen (Bodenständig. Realistisch.).
Entweder fühlt man sich von dem Unsinn veralbert – oder man lacht einfach darüber, wie einem hier mit bierernster Miene (allerdings nicht ohne Selbstironie) kompletter Schwachsinn präsentiert wird. Wenn man letzteres kann, wird man sich herrlich amüsieren. Rock und Stath sind einfach klasse als ungleiches, sich ständig kabbelndes Paar, die Action sieht herrlich aus und das Ganze ist so offensichtlich doof, dass sich jede Kritik auf der Ebene eigentlich verbietet.