Eine Kritik von "pxycho77":
Endlich kehrt Stallone in seine zweite Paraderolle zurück und findet gibt ihr einen würdigen Abschluss (auch wenn ich gerne "Rambo 6: More Blood" haben möchte).
Anders als Teil 2-4 ist Rambo hier nicht inmitten eines Kriegsschauplatzes sondern hat es geht wieder, wie in Teil 1, um einen persönlichen "Krieg".
Der Film nimmt sich in der ersten Hälfte sehr viel Zeit, Rambo´s neues Leben zu zeigen und die neuen Charaktere in seinem Leben vorzustellen. Das mag dem actionsüchtigen 08/15 Kinogänger vielleicht zu lange dauern, macht den Film aber effektiver und freut diejenigen umso mehr, die die Figur "John Rambo" kennen und lieben (und nicht eben nur die Filme "mal gesehen haben").
Rambo hat endlich sowas wie eine Familie und seinen Frieden. Gegen sein post-traumatischen Stress helfen Pillen und die väterliche Liebe zu seiner "Stiefnichte" Gabrielle. Als diese jedoch in Mexiko auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater in die Hände von einem Drogen- und Prostitutionskartell fällt, haben diese eine Linie überschritten und Rambo wird wieder zu dem gezwungen was er am Besten kann, aber eigentlich immer versucht hat, hinter sich zu lassen.
Wie bereits erwähnt nimmt sich der film Zeit mit den Charakteren, insbesondere der Stiefnichte Gabrielle. Das macht aber eben den dritten Akt, indem Rambo zur Rache kommt, umso glaubwürdiger und man fühlt richtig mit dem Rambo: Nie ging es so persönlich zu in einem Rambofilm.
Durch die stärkere Konzentration auf die Charaktere ist die Action etwas zurückgefahren. Es geht erst richtig im dritten Akt los, dafür aber richtig heftig vom Gewaltgrad. Das Finale ist an Härte Vergleichbar mit dem Ende von Teil 4. Die mexikanischen Bösewichte sind glaubwürdig und richtige Drecksäcke wie die Bösewichte in Teil 4. Also keine comichaften, überzeichneten Endgegner wie die russischen Generäle in 3 und 4. Durch das"Geschäft" und die Menschenverachtung der Bösewichter, die dem burmesischen Fiesling aus 4 in nichts nachsteht, wirkt der Film auch an vielen stellen düster und grob.
Brian Tyler´s emotionaler Score passt wieder, wie beim Vorgänger, wie Faust aufs Auge. Darsteller machen alle Ihre Sache sehr gut.
Neben Stallone insbesondere seine filmische Stiefnichte/-tocher.
Die Rambofilme haben mehrfach eine Art "Genrewechsel" hingelegt, so dass man die Filme untereinander schwer vergleichen kann. Teil 2 und Teil 3 sind da eigentlich die einzigen Teile die von Machart und Stil vergleichbar sind. Wie angeklungen übernimmt der Film zwar Storyelemente aus dem Original, ist vom Feeling aber sogar noch düsterer als wie der direkte Vorgänger. Inhaltlich begib sich der Film mir seiner Story auf "Ramboneuland", auch wenn natürlich ähnliche Rahmenhandlungen in Filmen wie Death Wish bereits bekannt sind.
Last Blood ist auf dem selben guten Level wie Rambo 1,2 und 4.
Danke Sly.