Eine Kritik von "DEaThRoW":
Jai Courtney gehört nicht erst seit seinem Ausflug als John McClanes Sprößling zu den Darstellern, die ich eher ungern auf der Leinwand sehe. Okay, das ganze ist natürlich Geschmackssache, aber für mich ist er lange Zeit der männliche "Kristen Stewart", was Antipathie angeht.
Nun konnte ich in einer Preview nun diesen Film "Semper Fi" ansehen. Ich hatte absolut keine Vorstellung was mich erwartet, und ehrlich gesagt fiel mir nur sein Name im Vorspann auf, was mich fast dazu brachte, den Kinosaal zu verlassen. Doch der Titel suggerierte mir, das es evtl ein Kriegsfilm sein könnte, welches Genre ich einfach sehr gern mag. Nun denn, einfach mal überraschen lassen - das ist ja der Sinn einer Sneak.
Cal (Jai Courtney) ist ein Kleinstadt-Cop. Dazu ist er ein Marine. Ebenso wie seine Kumpels Jaeger, Snowball und Milk. Auch sein Halbbruder Oyster (Nat Wolff) gehört zur Clique. Einmal im Monat dürfen die Reservisten ihre Ausbildung auffrischen und nach der letzten Runde dessen, bekommen alle ihren Marschbefehl für den Einsatz im Irak. Tage vor der Abreise gehts ne Runde saufen. Cal ist ja ein Bulle der seinen Job extrem ernst nimmt und deshalb dem Alkohol entsagt hat. Brüderle Oyster eher weniger. Der ballert sich die Rübe voll und bandelt mit zwei Bar-Chicks an - zum missfallen anderer paarungsbereiter Jünglinge. Auf der Toilette wird Oyster von zwei Neidern angegriffen und einer davon verlässt das Klo im Leichensack.
Mehr sollte man einfach nicht erzählen, denn der Film beginnt anders als erwartet. Auch die weiteren Minuten sind nicht unbedingt voraussehbar. Die Entwicklungen der Charaktere sind völlig in Ordnung auch auch die Sympathie für die Protagonisten wächst.
Mir gefiel darüber hinaus, das der Streifen trotz des Titels weniger Pathos und Amerikanismus rüber bringt als dieser vermuten lässt.
Schlussendlich ist "Semper Fi" kein Kriegsfilm - er ist ein Drama. Ein Drama das nicht auf die Tränendrüsen drückt, sondern gut und strukturiert erzählt wird - mit guten bis sehr guten Darstellern und einem Ende, das vieles offen lässt, aber dennoch stark abschließt. Ich für meinen Teil hätte es etwas dramatischer erwartet, bin aber mit dem Ausgang so recht zufrieden.
Vielleicht ist der Film eher was für Direct-to-DVD/BR oder VOD und etwas zu "leicht" fürs Kino, aber durchaus sehenswert.
6,5/10