Eine Kritik von "iHaveCNit":
iHaveCNit: Gretel und Hänsel (2020)
28.07.2020
Da ich ein wenig freie Zeit hatte, habe ich mich dann doch noch dazu entschieden von den Kinostarts vom 9.7.2020 den auch erschienenen „Gretel und Hänsel“ anzusehen, der nach dem ersten Trailer auch auf meiner Liste stand, weil zum einen Sophia Lillis nach „Sharp Objects“ sowie den beiden „IT“-Filmen hier einmal in einen Film alleine auf den Schultern tragen darf und die im Trailer dargebotene Optik auf jeden Fall einen Blick im Kino wert war.
Im Zeitalter der Pestilenz wird die junge Gretel von Ihrer Mutter vor die Tür gesetzt, als es für Sie und ihren Bruder Hänsel keine Möglichkeit mehr für Obdach gibt. So streifen sie ein wenig ziellos und hungernd durch die Wälder, bis sie auf ein Haus treffen, das einer geheimnisvollen Hexe gehört. Während die Hexe ihre eigenen Pläne mit den beiden hat, kommt Gretel dem dunklen Geheimnis der Hexe langsam auf die Spur.
Der Film ist mit 87 Minuten schon sehr kompakt gehalten. Der Sohn von Psycho-Legende Anthony Perkins – Osgood Perkins hat hier eine etwas unausgewogene Mischung aus Coming-Of-Age und schaurigem morbiden Märchen geschaffen, indem die von Sophia Lillis gespielte Gretel und die Hexe sehr stark im Vordergrund stehen, wohingegen der kleine Hänsel ein wenig an den Rand gedrückt wird und kaum Profil bekommt. In der Charakterisierung einer Jungfrau in Nöten spricht man gerne von einer „Damsel in Distress“- in diesem Film könnte man auch sagen „Hänsel in Distress“. So ganz wollte im sich ergebenden Kammerspiel im Wald die ganz große Spannung einstellen, aber zumindest war die audiovisuelle Umsetzung des Films mit großartigen Kameraeinstellungen und auch der Musik auf jeden Fall etwas, wofür sich der Film schon gelohnt hat.
„Gretel und Hänsel“ - My First Look – 6/10 Punkte.