Eine Kritik von "Herr Kees":
Einen „Zombie“ nannte der Kritiker von Entertainment Weekly den Film. Nicht ganz zu Unrecht: Selten drehte sich ein Film außerhalb des Horrorgenres so sehr um Wiederbelebung, Auferstehung und Totengedenken wie dieser.
Im Jahr 2015 schaffte es J. J. Abrams, dem STAR WARS Franchise einen willkommenen Neustart zu bereiten. THE FORCE AWAKENS bot genau die richtige Mischung aus neuen Ideen und Charakteren sowie Retro-Feeling und Fanservice. Der etwas kontroverser aufgenommene THE LAST JEDI folgte dem aktuellen Trend, Blockbusterfilme unnötig zu verkomplizieren und zu beschweren, und ließ bereits deutlich an Leichtigkeit vermissen.
Der dritte Teil der abschließenden Trilogie nun stand offenbar in der Pflicht, nicht nur alle angerissenen Plots zuende zu führen, sondern auch noch allen Charakteren der Saga die letzte Ehre – oder zumindest einen Kurzauftritt – zu erweisen. Und so tauchen alle nochmal auf, die eigentlich bereits abgetreten waren, ganz gleich ob im echten Leben oder „nur“ im Film. Auch die Struktur des Films und fast alle Szenen sind Wiedergänger der Originaltrilogie, von der Begegnung mit außerirdischen Tiermonstern über die Drohgebärden gegenüber den eigenen Generälen bis hin zur Endschlacht gegen die feindliche Übermacht. Check, check, check.
Dass im Gegensatz zum ersten Film dieser Trilogie nie wirklich Spaß und Begeisterung aufkommen, liegt wohl schlicht und einfach daran, dass Abrams die größten Wow-Effekte und Insidergags schon dort verbraten hatte und hier alles nur noch aufgewärmt schmeckt. Auch das größte „Geheimnis“ der Story, die Antwort auf die Frage nach Reys Herkunft, ist letztlich ein müder Abklatsch der bekannten Twists.
So kann man hier immerhin zweieinhalb (und gefühlt mehr) Stunden Abschied von seinen Lieblings-Charakteren nehmen und sich an einigen Stellen natürlich auch gut amüsieren und unterhalten, von einem STAR WARS Film darf man allerdings mehr erwarten. Steht zu hoffen, dass Disney in Zukunft noch einmal ein frischer Start der Reihe gelingt, denn ein Ende ist natürlich nicht abzusehen.