Eine Kritik von "morbid@ngel":
Die neunte und letzte Episode der mittlerweile legendären Skywalker-Saga stand von Anbeginn wahrlich unter keinem sonderlich glücklichen Stern. Dies begann schon damit, dass der ursprünglich vorgesehene Regisseur Colin Trevorrow (Jurassic World) aufgrund inhaltlicher Differenzen von Disney abberufen und durch JJ Abrams ersetzt wurde. Kurz nach dem Abschluss der Dreharbeiten von Episode VIII (Die letzten Jedi) verstarb auch noch Carrie Fisher, die zuvor für eine größere Rolle in Episode IX vorgesehen gewesen wäre. Zudem sorgte auch der Vorgängerfilm für tiefe Gräben innerhalb des geneigten Publikums.
Insgesamt betrachtet, ist Episode IX (Der Aufstieg Skywalkers) ein Film, der sich gleich in dreifacher Hinsicht bewähren musste, nämlich als eigenständige Episode, als Abschluss der Sequel-Trilogie und als Finale der gesamten Skywalker-Saga, was wahrlich kein einfaches Unterfangen war. Aber nun mal schön der Reihe nach.
Als eigenständige Episode funktioniert Der Aufstieg Skywalkers zunächst nur mäßig, zumal das erste Drittel des Films erzählerisch sehr dicht und ziemlich gehetzt ausgefallen ist. Erst später nimmt sich der Film die Zeit für das Wesentliche und konzentriert sich dabei auf die tragenden Charaktere. Positiv ist hierbei anzumerken, dass Abrams diesmal von Blaupausen der vorangegangenen Original-Trilogie Abstand genommen hat und stattdessen mehr auf inhaltliche und stilistische Eigenständigkeit setzte, was man von Episode VII nicht gerade behaupten konnte.
Als Abschluss der Sequel-Trilogie funktioniert Der Aufstieg Skywalkers hingegen erstaunlich gut, zumal Abrams die eigenwilligen Exkurse seines Vorgängers Rian Johnson wieder hingebogen hat und die neuen Charakteren Rey, Kylo, Finn und Poe aus dem Windschatten der Großen Drei (Luke, Leia und Han) heraustreten lässt, sodass sie imstande sind, die Handlung der Sequel-Trilogie eigenständig zu tragen.
Letztendlich gelingt es Abrams auch, den Film als Finale der gesamten Skywalker-Saga zu etablieren, zumal hierbei die wichtigsten Erzählstränge zusammengeführt werden, wobei am Ende trotzdem noch ein paar Fragen für anregende Spekulationen offen bleiben.
Fazit: Der Aufstieg Skywalkers ist eine mutige und am Ende durchaus gelungene Mischung aus Action, Mystik und Emotion, die vielleicht nicht die Erwartungen eines jeden Fans in vollem Umfang erfüllen wird, aber trotz einiger Schwächen die legendäre Skywalker-Saga dennoch zu einem würdigen Abschluss bringt. Well done, Abrams! Daher vergebe ich 8 von 10 Todessternen.