Eine Kritik von "SebMoriarty":
Nach einer Idee von Chris Rock, der auch die Hauptrolle übernimmt, dreht sich der neunte Teil der Saw-Reihe um einen Killer, der es in bekannter Manier hier auf Cops abgesehen hat. Detective Banks geht der Sache auf den Grund. Rock, der sonst eher im Komödienfach unterwegs ist, hier mal in einer ernsten Rolle zu besetzen, ist grundsätzlich keine schlechte Idee. Und es scheint, als wolle man der Reihe hier neue Impulse geben.
Irgendwann ist das aber alles egal, denn das Ganze kippt recht zügig und man kann sich den ungewollt parodistischen Zügen dieses Machwerks hingeben. Die Figuren sind permanent auf Stress getrimmt, schnauzen sich an und fluchen um die Wette. Vorne mit dabei Chris Rock, der den halben Film das Gesicht verzieht und mit dem Overacting flirtet, wobei mancher Kollege da gerne mitmacht.
Überhaupt besteht der Kreis der Figuren fast nur aus unsympathischen Arschgeigen, die unprofessionell vor sich hin rotzen. Neues Beweismaterial wird da mal mit, mal ohne Handschuhe angedatscht. Spurensicherung wird überbewertet. Und es macht eh jeder, was er will, was aber vom Skript auch so hingebogen wird, damit mancher auch schön alleine in die nächste Falle tappt. Diese sind dann wiederum gewohnt blutig und sadistisch, aber in ihrer Bebilderung von sehr nervigen Kameraspielereien durchzogen. So ausladend wie mit manch früherer Apparatur geht es hier allerdings nicht zur Sache.
Die Auflösung ist dann ein Witz, mit wenig Aha-Effekt und selbst mit der Laufzeit von knapp 90 Minuten schafft es „Spiral“ noch, sich gen Ende ganz schön zu ziehen. Eine extra Erwähnung verdienen die Rückblenden, die wie aus einer Seifenoper wirken. Insbesondere Samuel L. Jackson mit Schnurrbart und Rock mit dem umgedrehten Cap lassen das Zwerchfell ganz schön wackeln.
„Saw: Spiral“ kann man nicht wirklich ernst nehmen. Die Figuren, das Gehabe, der ganze Aufbau und die Lösung sind mitunter hanebüchen und lächerlich. Ein bisschen Gore reißt's auch nicht mehr raus. Der Versuch, der Reihe neue Impulse zu geben, ging einfach voll in die Hose.