Eine Kritik von "Frostbeule":
Komme gerade aus dem Kino mit frischen Eindrücken. Ich versuche es kurz zu machen. Tolle Ideen, gute Schauspieler, Soundtrack OK, filmisch gut. Die Story ist allerdings völlig Banane. Mich hat der Film nur an wenigen Stellen emotional berührt oder mitreissen können. Komplizierte lange Dialoge, welche dem Zuschauer viel Aufmerksamkeit und genaues Zuhören abverlangen, um der Geschichte folgen zu können, sind keine leichte Kost. Man wird nicht an die Hand genommen, außer Bösewicht mit Frau wird Vergangenheit und Charakter keiner der Protagonisten irgendwie porträtiert. Man erfährt nicht einmal Genaueres über den Helden. John David Washington ist zweifelsfrei ein attraktiver und talentierter Schauspieler, aber seine Besetzung passt einfach überhaupt nicht. Warum? Ein Geheimagent muss unauffällig sein. Ein Schwarzer in Indien ist so auffällig wie ein Glühwürmchen im Dunkeln. Auch unter Spezialeinsatzkräften in Russland fällt ein Farbiger sofort extrem auf. Die Geschichte macht viele Sprünge und lässt zu viel ungeklärt. Immer wieder wird der Zuschauer einfach konfrontiert mit einem Ablauf, der einfach so ist, aber welcher sich einfach nicht so recht in das Bisherige sauber einfügt. Wer da was genau in der Zukunft wurstelt, erfährt man auch nicht. Viel schön gemachte Action, aber ohne wirkliche Tiefe und Atmosphäre. Also hier wurde massiv Potential verschenkt.
Fazit: Ein Action/Thriller mit einer Brise SciFi - holprig, wirrer, sprunghafter Story, vielen Logikfehlern und hoch-komprimierten langen Dialogen. Das Werk ist kein Überflieger - nicht schlecht, aber auch nicht gut. Kein Must-See. Ein vertröstender Lückenfüller für das insgesamt dürftige Corona-Kinojahr. (5/10)