Eine Kritik von "Herr Kees":
Ein alter Leichenbeschauer versucht, eine junge abgebrühte Bewerberin mit makabren Todesgeschichten zu schockieren – was allerdings nicht mal beim Zuschauer funtioniert.
Der wertig produzierte Shudder-Anthologiestreifen sollte womöglich Star und Koproduzent Clancy Brown als neuen „Cryptkeeper“ etablieren, aber eine nette Retroausstattung in hübsch bunter Ausleuchtung macht noch keine Gruselatmosphäre und jeglicher Horror wird durch die epische Auswalzung der einzelnen Episoden zunichte gemacht.
Dabei haben manche Stories durchaus Potenzial: Ein maritimer Waschraum verbirgt einen lovecraftschen Höllenschlund (ein kleines Highlight zu Beginn), ein chauvinistischer Kondomverweigerer muss auf ungewöhnliche Weise büßen (deutlich zu lang), der Gnadentod der schwerkranken Gattin wird komplizierter als gedacht (schöne Fahrstuhlszene) und eine Babysitterin setzt sich überraschend rabiat gegen einen nächtlichen Besucher zur Wehr (hübsche Pointe).
Fazit: Für Gruselneulinge vielleicht genau die richtigen wohligen und moralischen Schauergeschichten am Halloweenabend, für Horrorfans eher mau, trotz ein paar schöner Visuals.