Eine Kritik von "SebMoriarty":
*** Spoilerwarnung ***
Nachdem per Raketen ein auf die Erde zurasender Asteroid zerstört wurde, geht aus den Flugkörpern ein chemischer Fallout nieder. Dieser bewirkt, dass die heimische Fauna mutiert und fortan Monster in groß und klein über die Welt wandeln. In dieser feindlichen Umgebung haben ein paar Menschen überlebt und verbringen ihr Leben in Bunkern oder anderen Kolonien. Und Joel macht sich aus seiner Zuflucht auf, seine verlorene Liebe zu suchen, die sich sieben Tage entfernt befindet. Eine gefährliche Reise auf der Oberwelt beginnt.
Wobei gefährlich nun relativ ist. Denn zwar ist die Welt, durch die sich Joel bewegt, von allerlei Viechern besiedelt, die ihm nach dem Leben trachten, doch ist „Love and Monsters“ kein ernster Horrorfilm und macht aus seiner humoristischen Herangehensweise keinen Hehl. Dies ist Fluch und Segen zugleich, ist der Film somit recht leicht zu konsumieren, bleibt aber auch stets spannungsarm und auch ein Stück vorhersehbar. Immerhin leistet sich der Film auch mal ein paar emotionale Momente, denen zumindest ein Ansatz von Tiefe innewohnt.
Die Reise, die mehr oder weniger von Erfolg gekrönt ist, ist insgesamt kurzweilig und insbesondere das Kreaturendesign ist sehenswert. Doch ist nicht jeder Abschnitt der Odyssee gelungen. Da gibt es einerseits die Episode mit Clyde und seinem doch überaus nervigen Anhang Minnow (klugscheißende Kinder kommen ja immer gut, ne?), auf der Habenseite gibt es aber auch die mit der Roboterin Mav1s. Dass kurz vor Ende noch eine Art Schurke aus dem Hut gezaubert wird wirkt da fast schon etwas hilflos und rechtfertigt eine Art Showdown, den es nicht gebraucht hätte.
Dylan O'Brien („Mazerunner“-Reihe) als Hauptfigur Joel, der quasi eine klassische Heldenreise unternimmt und dabei etwas nah am Wasser gebaut ist, kommt ausreichend sympathisch rüber. Ansonsten bekommt man noch Michael Rooker (der erwähnte Clyde), der ein paar launigen Szenen hat. Der Rest der Truppe bleibt da nicht im Gedächtnis, das gilt selbst für Joels Motivation Aimee (Jessica Henwick).
Dafür stimmt die Optik mit abwechslungsreichen Umgebungen und Kreaturen, die entvölkerten Landschaften vermitteln ein stimmiges Bild. Wobei man sich manchmal fragen kann, ob da aufgrund des vermittelten Zustands der Welt nicht sehr viel mehr kreuchen und fleuchen müsste.
Schön getrickster Ausflug in eine Postapokalypse, der oft unterhaltsam, unterm Strich aber auch nicht wirklich spannend ist. Aufgrund der netten Monstersammlung und dem ein oder anderen Schmunzler aber einen Blick wert.