Eine Kritik von "SingWhenYou´reWinning":
Vorweg, Dune ist kein Meisterwerk geworden! Auch kenne ich die Romane nicht und kann
mich an die Verfilmung der 80er Jahre an fast nichts mehr erinnern.
Also alles auf 0 und den Film als das rezipiert, was Film ist, ein Kunstobjekt.
Eine gewisse Erwartungshaltung habe ich nicht vorausgesetzt, natürlich war ich etwas eingefärbt,
da ich den Stil von Villeneuve in den vorherigen Filmen kannte und schätzen gelernt habe. Lange gewaltig wirkende Bildkompositionen, die nicht auftragen und eine gewonnene Tiefe, welche sich meist durch Nebenschauplätze eröffnet. Letzteres konnte Dune, in seiner jetzigen Chronologie als Einzelwerk betrachtet, diesmal leider nicht erfüllen. Auch mangelt es dem Film im ersten Drittel etwas an Elan, ich erwarte kein Bombast, aber weder die Dialoge, noch die Handlung erzeugten eine tiefere Spannung. Vieles blieb mir zu oberflächlich, selbst bei der Figur Paul Atreides hätte ich mir mehr Ecken und Kanten gewünscht, er ist jung, da streckt man sich in alle Richtungen, hinterfragt, ist auf der Suche. Und zwar auch aus der Perspektive eines normalen Heranwachsenden und da reicht mir nicht nur seine Eingebung, kein Herrscher seien zu wollen. Naja, es kann ja auch einfach sein, dass das Buch in diesem Fall zu wenig hergibt?
Der Fokus liegt hier, zusammen mit den Hauptfiguren, natürlich auf dem Wüstenplaneten. Die Atmosphäre hier ist toll. Der Planet ist lebhaft ohne wirklich zu leben. Es sind keine dynamischen wuchtigen Bilder, selbst die kriegerische Übernahme, wirkt eher unspektakulär, es ist eben eine Gesamtkomposition. Der fehlende Humor stört übrigens überhaupt nicht.
2 Szenen empfand ich als intensiver und hätte mir gerne mehr von diesen Momenten gewünscht.
Das war das Auftauchen des ersten Wurms und die Handlungsabfolge und dann der eigentliche „Showdown“. Der macht dann wirklich Lust auf die weitere Entwicklung. Ein zweiter Teil,
ohne das Narrativ zu kennen, könnte den ersten also Locker übertrumpfen, da ich von mehr Entwicklung in allen Bereichen ausgehe.
Gesehen habe ich den Film übrigens bewusst in 2D ohne was über die 3D-Version gelesen zu haben. Vielleicht wäre landschaftlich ein Vergleich zu Mad Max zu machen, aber 3D nimmt m.M.n manchmal den Figuren die cineastische Größe.
7 von 10 Punkten (Mit Aufwertungspotential durch die Fortsetzung)