Eine Kritik von "iHaveCNit":
iHaveCNit: Nope (2022) – Jordan Peele – Universal
Deutscher Kinostart: 11.08.2022
gesehen am 15.08.2022 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 13 – 20:30 Uhr
Natürlich gehören mittlerweile Filme von Jordan Peele auch zu meinem regulären Kinoplan, nachdem mir bereits seine beiden vorigen Werke „Get Out“ und „Us“ gefallen haben. Da war ich gespannt, was mich bei seinem neuen Film „Nope“ erwartet, nachdem die Trailer bereits mein Interesse geweckt haben. Kann ich nach der Sichtung eine bestimmte Tendenz abgeben – Nope !
OJ und Em´ Haywood unterstützen ihren Vater im Familienunternehmen, dass auf einer Farm Pferde für Filmproduktionen züchtet und trainiert. Bei einem mysteriösen Zwischenfall stirbt ihr Vater und Monate später haben beide mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Doch nicht nur mit diesen Schwierigkeiten haben sie zu kämpfen, denn mysteriöse Zwischenfälle scheinen sich zu häufen und beide hoffen, Beweise für diese Zwischenfälle aufzeichnen zu können.
„Nope“ ist ein großartiges zum Staunen und Spekulieren anregendes Mystery-Spektakel geworden. Der Anteil symbolischer Statements zur Aufarbeitung des Rassismus in den USA gegenüber den Afroamerikanern ist bei „Nope“ zwar wesentlich geringer als noch bei seinen Vorgängerfilmen „Get Out“ und „Us“, dafür aber ein Kontext, der sehr punktuell und auch sehr gut in die Geschichte des Films passt. Der Film, den man als Mysterythriller hybrid sowohl im Western als auch Science-Fiction-Bereich einordnen könnte, spielt gekonnt mit den Erwartungen und kreiert dabei sehr viele spannende Sequenzen, deren Inszenierung und auch die Kameraarbeit eines Hoyte van Hoytema neben dem großartig aufspielenden Geschwisterduo aus Keke Palmer und Daniel Kaluuya mir sehr gut gefallen haben. Man spürt in dem Film sehr stark einen weiteren Teil des popkulturellen Einflusses eines Jordan Peele und viele spürbare Reminiszenzen an einige Klassiker des Horror- und Science-Fiction-Bereichs. Interessant ist auch eine an dieser Stelle aus Spoilergründen nicht näher erwähnte parallel eingewobene Nebenhandlung, die durchaus einen wichtigen Stellenwert zur Entschlüsselung des Rätsels von „Nope“ beitragen kann – vor allem wenn es um einen kritischen Unterton zum Umgang mit Tieren bei Tierproduktionen geht. Dahingehend ist auch der Blick und die Sichtweise sehr interessant zu betrachten. Da kommt es nicht von ungefähr, dass Fotografie und Kinematografie natürlich einen gewissen Stellenwert im Rahmen des Films bekommen hat, der Eingangs vielleicht ein wenig Pacing-Probleme hat und innerhalb seines Rätsels ein wenig die charakterliche Tiefe der Protagonisten vermissen lässt. Insgesamt bleibt „Nope“ aber ein großartiger Film. Somit kann ich die Frage mit „Nope“ beantworten, ob der Film mir nicht gefallen hat.
„Nope“ – My First Look – 9/10 Punkte.